DICONDE basiert nahezu auf dem internationalen IT Standard DICOM (Digital Imaging and Communication in Medicine) der sich seit über 20 Jahren in der Medizin etabliert hat.
DICOM hat den Workflow und den Datenaustausch zwischen Patientenmanagementsystemen und diagnostischen Geräten, vor allem beim Röntgen, revolutioniert und ist weltweit bei der Industrie und den Anwendern etabliert.
Ähnlich wie heute in der ZfP, so war es seinerzeit auch in der Medizin, dass alle Gerätehersteller jeweils ein proprietäres Datenformat zur Verfügung stellten. Bilder, Messwerte und Befunde konnte nicht ausgetauscht werden, weil für die Daten jeweils ein spezielles Programm bzw. Archiv der verschiedenen Hersteller benötigt wurde. Die Anwender wollen aber ein herstellerneutrales Format für den workflowunterstützenden (Bild-) Datenaustausch, für die rechtssichere Archivierung und für die Befundung am Bildschirm.
Und genau darum kümmert sich DICOM, denn DICOM beschreibt
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Datenstrukturen für Bilder und bildbezogene Daten.
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Netzwerkorientierte Dienste.
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Formate für den Datenträgeraustausch.
Die Vorteile von DICOM in der Medizin hat die ASTM für die ZfP erkannt und notwendige Anpassungen vorgenommen. Herausgekommen ist der DICONDE Standard ASTM E2339, um die Probleme, die bei der Archivierung und der Analyse von Daten aus einer Vielzahl von ZfP-Techniken entstehen, zu überwinden s. www.astm.org/Standards/E2339.htm
Mittlerweile hat DICONDE in allen ZfP-Segmenten, wie Aerospace, Energy oder Automotive, Einzug gehalten und ist in entsprechenden Projekten bzw. Ausschreibungen eine Voraussetzung.
Darum empfehlen wir beim Erwerb von neuen Prüfgeräten und Prüfverwaltungssystemen auf folgende Punkte zu achten:
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Unterstützt das System die „DICONDE Modality Worklist“?
Mit der Worklist-Funktionalität können Prüfgeräte entsprechende Aufträge direkt vom Prüfverwaltungssystem abholen. Damit entfällt eine manuelle sowie fehlerträchtige Eingabe am Gerät und die Prüfergebnisse sind direkt einem eindeutigen Auftrag zugeordnet.
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Unterstützt das Prüfgerät den „DICONDE Store Dienst“?
Mit diesem Dienst können erzeugte Bild- bzw. Prüfdaten in einem DICONDE konformen Archiv gespeichert und/oder an Standorte mit konformen Systemen gesichert verteilt werden.
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Unterstützt das Prüfgerät bzw. das zugehörige Auswertungssystem „DICONDE Presentation State Storage“?
Mit Presentation State Storage kann man an alle konformen Betrachtungsstationen von Prüfbildern übermitteln, wie das jeweilige Bild dargestellt werden soll. Presentation States beinhalten z. B. Informationen zu Anmerkungen, Markierungen, Messwerten und Ausschnittvergrößerungen. Das ist interessant, um u.a. wichtige Messwerte mit dem Prüfbild im Netzwerk verfügbar zu machen.
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Fragen Sie Ihren Lieferanten nach dem „DICONDE Conformance Statement“.
Wenn vorhanden, dann gibt Ihnen das Conformance Statement einen Überblick über alle im System unterstützen DICONDE-Dienste. Das ist sehr hilfreich, wenn man wichtige DICONDE Services in mehreren miteinander vernetzten Systemen kontrollieren möchte.
Es sollte in vernetzten Umgebungen immer einen Serviceanbieter (SCP – Service Class Provider) und den passenden Service-Nutzer (SCU – Service Class User) geben.
Es gibt noch mehr DICONDE Services, wie z.B. Query/Retrieve zum Abfragen fremder Bild- und Prüfarchive, die man für den geplanten Workflow gebrauchen kann. DICONDE Store und DICONDE Modality Worklist sind aber im ersten Schritt sicherlich die wichtigsten Services, die den Workflow wesentlich effektiver machen.
Übrigens, viele ZfP Prüfgeräte oder Hersteller kommen aus der Medizin und unterstützen den DICOM Standard mit gleichnamigen Services, der sich im Großen und Ganzen nur in der Feldbezeichnung unterscheidet.
Wenn z.B. Ihr CR Speicherfoliensystem für RT Prüfungen entsprechende DICOM Services zur Verfügung stellt, dann kann man diese ganz leicht in das DICONDE Netzwerk integrieren.
Für viele andere Datenformate gibt es Konverter, so dass sich eigentlich jedes Unternehmen ein herstellerneutrales DICONDE Prüfdatenarchiv aufbauen kann.
Wir beraten Sie gern bei der Planung und Einführung.